Nachdem Martin Luther im Jahr 1517 seine 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasshandels an der Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen hatte, begann die reformatorische Bewegung nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern, vor allem in Österreich, Fuß zu fassen.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts waren fast 90 % der Bewohner der Länder Kärnten, Steiermark, Krain und Görz für die neue Lehre.
In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts begannen jedoch die gegenreformatorischen Maßnahmen gegen die Kärntner Protestanten. 1583 wurden aus Völkermarkt lutherische Prediger und Lehrer vertrieben. Kärnten wurde mehrheitlich wieder katholisch, nur in abgelegenen Tälern hielten sich die Protestanten.
Nach dem 1. Weltkrieg gab es in Völkermarkt nur wenige Protestanten. Erst mit dem Zuzug von Siedlern aus Nord- und Ostdeutschland, die in der Mehrzahl evangelisch waren, bildete sich wieder eine kleine Gemeinde. Diese wurde von Klagenfurt aus durch Pastor Johne betreut. Gottesdienste fanden im Sitzungssaal der Gemeinde am unteren Hauptplatz statt. Da aber dort der Platz für die größer werdende Gemeinde zu klein wurde, übersiedelte man in die Turnhalle neben der Hauptschule. Im Winter war aber die Turnhalle an Sonntagen nicht beheizt, daher fanden die Gottesdienste während der kalten Jahreszeit im Saal (im 1. Stock) des Gasthofes „Alte Post“ statt.
1934 wurde die Pfarrgemeinde Wolfsberg-Völkermarkt gegründet. Pfarrer Foelsche, welcher auf Pastor Johne gefolgt war, übersiedelte von Klagenfurt nach Wolfsberg und betreute beide Gemeinden. Ebenfalls in diesem Jahr wurde hinter dem ehemaligen Viehplatz ein Grundstück erworben, welches für den Bau eines Pfarrhauses und einer Kirche vorgesehen war. Die Gottesdienste wurden in der Kreuzberglkirche gefeiert.
Die evangelische Gemeinde wuchs durch den Zuzug von Umsiedlern und Heimatvertriebenen ständig, dadurch war es auch verständlich, dass der Wunsch nach einem eigenen Pfarrer immer größer wurde.
1948 wurde Herr Pfarrer Ernst Hildebrandt in der Predigtstation Völkermarkt eingesetzt. Im Winter fanden die Gottesdienste im Gasthof Nagele statt, wo auch der Pfarrer eine vorläufige Bleibe fand. Bereits 1949 wurde dann auf dem Kirchengrund eine Holzbaracke als Bethaus und Notwohnung für die Pfarrfamilie aufgestellt – diese Schweizer Kirchenbaracke wurde der Gemeinde von der Ökumene geschenkt.